Aufbau der Haut

Aufbau der Haut

Die Haut des Menschen

Die Haut des Menschen gilt als sein größtes Organ. Sie bedeckt die gesamte Oberfläche des Körpers und ist durchschnittlich etwa 2 Quadratmeter groß und wiegt etwa 14 Kilogramm. Das sind etwa 20 Prozent des Körpergewichts. Sie wächst tägliche um 0,002 Millimeter. Die Haut enthält ein Viertel des Wassers des menschlichen Körpers, der zu etwa 70 Prozent aus Wasserbesteht. Ein Quadratzentimeter Haut setzt sich aus etwa 600 000 Zellen zusammen. Darin befinden sich 5 000 Sinneszellen, 4 Meter Nervenbahnen, 100 Schweißdrüsen, 1 Meter Blutgefäße, 15 Talgdrüsen, 5 Haare und 150 000 Pigmentzellen.

Der Aufbau der Haut (Kutis) besteht aus drei Schichten, die untereinander fest verbunden sind: der Oberhaut (Epidermis), der Lederhaut (Korium, Dermis) und der Unterhaut (Subkutis).

Die Oberhaut (Epidermis)

Die Oberhaut, die äußerste der Schichten der Haut besitzt keine eigene Durchblutung. Sie besteht selbst aus mehreren miteinander verbundenen Schichten, die sich ständig erneuern. Die unterste Schicht, Keimschicht oder Basalschicht genannt, teilt sich ständig in neue Basalzellen. Diese wandern innerhalb von einigen Wochen an die Hautoberfläche, die von außen sichtbar ist. Sie nehmen während Ihrer Wanderung Hornsubstanz (Keratin) auf und entwickeln sich zu schuppenförmigen Hornzellen (Korneozyten). Am Ende bilden sie die sichtbare Hornschicht (Stratum Corneum). Dieser ganze Vorgang dauert durchschnittlich 28 Tage. Bei älteren Menschen dauert der Vorgang länger als bei jungen. Täglich werden bis zu 14 alte Hornzellen abgestoßen.

Je nach Feuchtigkeitsgehalt der Hornschicht ist die Haut glatt und geschmeidig oder rau und rissig. Von der Dicke der Hornschicht hängt es ab, ob die Blutgefäße durchschimmern und dadurch den Teint blass oder rosig aussehen lassen. An beanspruchten Stellen des Körpers wie an der Ferse, den Handflächen oder den Ellenbogen entsteht oft eine besonders dicke Hornhaut.

Pigment bildende Zellen (Melanozyten) in der Keimschicht stellen den Farbstoff Melanin her. Dabei handelt es sich um ein schwarzblaues Pigment, welches in die Hornzellen der Haut und der Haare aufgenommen wird. Es bestimmt den Farbton der Haut und der Haare, der von den Erbanlagen und von der aufgenommenen UV-Strahlung abhängig ist. Bei hoher UV-Strahlung ist die Produktion von Melanin größer und die Haut wird brauner. Mit dunklerer Haut schützt Melanin die tieferen Schichten der Haut vor der UV-Strahlung. Durch die UV-Strahlung kann die genetische Information in den Zellen (DNS) geschädigt werden.

Die Keimschicht enthält auch spezielle Hautnervenzellen und Zellen des Immunsystems, um Fremdkörper wie Krankheitserreger sofort erkennen zu können und die erforderlichen Abwehrreaktionen starten zu können.

Die Lederhaut (Korium, Dermis)

Unter der oberen Hautschicht liegt die Lederhaut. Sie ist ein Bindegewebe, das die Haut reißfest und dehnbar macht. Sie besteht aus einem Netz mit Fasern, die Kollagen enthalten. Die Dicke der Lederhaut hängt von ihrer Belastung ab. An den Fußsohlen ist sie 2,4 Millimeter dick und somit am stärksten. An den Augenlidern ist sie mit 0,3 Millimetern am dünnsten.

In der Lederhaut liegen die Berührungsrezeptoren der Haut, die sogenannten Meissner-Tastkörperchen. Außerdem befinden sich in der Lederhaut zahlreiche Blutgefäße, Fettgewebe, Haarbälge, Nerven und Talg- und Schweißdrüsen. Die Lederhaut dient dem Körper zum Schutz vor Schwankungen in den Temperaturen und schützt ihn vor mechanischen Verletzungen. Außerdem versorgt die Lederhaut die oberste Hautschicht, die selbst keine Gefäße aufweist, mit Sauerstoff und Nährstoffen.

Die Unterhaut (Subkutis)

Unter der Lederhaut befindet sich die stark dehnbare Unterhaut, die vorwiegend aus lockerem Bindegewebe besteht. Ausläufer der Lederhautfasern durchziehen sie und sind mit dem darunterliegenden Gewebe verbunden. Abhängig von der Ernährung, dem Geschlecht und der Körperregion befinden sich in dem Bindegewebe eine unterschiedliche Anzahl von Fettzellen in Form von Kissen. Diese dienen als Stoßdämpfer, Energiespeicher und als Schutz vor der Kälte.

Die innere Haut, die Schleimhaut ist oft einschichtig und ist niemals verhornt. Sie kleidet alle Körperhohlräume wie Mund, Nasenhöhle, Magen, Darm, Lunge, usw. aus.

In der Unterhaut befinden sich außerdem die Haarbälge und besondere Vibrations- und Drucktastkörperchen, die sogenannten Vater-Pacini-Lamellenkörperchen. Die Unterhaut ist außerdem dafür verantwortlich, dass die Haut sich auf den darunterliegenden Geweben wie den Muskeln und der Knochenhaut verschieben kann.

Die Funktion der Haut

Durch den Aufbau der Haut dient diese dazu, den Körper vor schädlichen Stoffen und Erregern von Krankheiten zu schützen. Die Haut bewahrt den Körper auch vor Austrocknung. Damit die Hautbarriere gut funktioniert, ist vor allem die Hornschicht sehr wichtig. Sie setzt sich aus 10 bis 20 Lagen Hornzellen zusammen. Diese liegen wie die Steine einer Wand aufeinander. Als Mörtel dienen Harnstoff, Hyaluronsäure und Aminosäuren.

Gesunde, geschmeidige Haut hat einen Wassergehalt von 10 bis 20 Prozent. Wenn der Wassergehalt im Alter oder bei großer Beanspruchung der Haut sinkt, wird die Oberfläche rau und rissig. Durch die Hautrisse wird zusätzlich Feuchtigkeit verloren und Krankheitserreger, Allergene und andere Schadstoffe können durch sie in den Körper gelangen. Trockene Haut ist also nicht nur ein kosmetisches Problem, sondern sollte auch für die Gesunderhaltung des Körpers vermieden werden.

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